Sampling beim E-Piano für unterschiedliche Klavierklänge
Alle großen und bekannten Hersteller von E-Pianos wie Yamaha, Casio, Korg und Roland achten darauf, den komplexen Klang eines akustischen Klaviers oder eines Konzertflügels möglichst perfekt nachzubilden. Die dazu eingesetzte Technik der Nachbildung des Klavierklangs nennt man Sampling. Für die unterschiedlichen Einsatzzwecke findet man in jedem Digitalpiano unterschiedliche Arten von akustischen Klavierklängen. Das macht durchaus Sinn, denn die musikalische Stilrichtung spielt eine Rolle. So wird man zum Beispiel für klassische Musik ein anderes Piano wählen als für Jazz oder Pop.
Was ist Sampling?
Das Sampling dient dazu, die filigrane Textur des Klangs eines akustischen Klaviers nachzubilden. Dazu wird unter Studiobedingungen Ton für Ton eines Klaviers oder Flügels mit hochwertigen Mikrofonen abgenommen und digitalisiert. Dies ist dann das Rohmaterial für den im Digitalpiano gespeicherten und per Tastendruck abgespielten Klang. Je aufwendiger dieses Sampling ist, umso brillanter und authentischer ist später der abgespielte Klang des E-Pianos.
Jede der 88 Tasten eines akustischen Klaviers hat einen charakteristischen Ton. Dieser hängt von der Saitenlänge und vom Material der Saite ab. Wichtig für den Klang sind aber auch das anschlagende Hämmerchen, der Resonanzboden und der Resonanzraum. Je nach Stärke, mit der eine Taste angeschlagen wird, ändert sich die Klangfarbe eines Tones erheblich. Mal klingt der Ton weich, mal voll, mal spitz, mal aggressiv. Das ist auch der Grund, warum jeder Ton nicht nur einmal aufgenommen wird. Alle namhaften Hersteller sampeln mit mehreren Dynamikstufen, von leise bis laut. Sehr gute E-Pianos arbeiten oft mit bis zu fünf Dynamikstufen pro Taste. Zusätzlich verwenden die Hersteller viel Mühe darauf, die Übergänge zwischen leise und laut natürlich und authentisch zu gestalten. Mit diesen immer aufwendigeren Verfahren rücken die Digitalpianos immer näher an das akustische Vorbild. Beim Blindtest kann der Unterschied vom Laien schon gar nicht mehr festgestellt werden.
Viele weitere interessante Beiträge und Informationen rund ums E-Piano findest du in unserem großen E-Piano Ratgeber.
Das Sampling bestimmt den Grundklang des Pianos
Die Qualität des zum Sampling verwendeten akustischen Klavierklangs wirkt sich direkt auf den Grundklang des Digitalpianos aus. Es liegt dann am Geschmack und der Tradition des Herstellers, ob der abgenommene Klang eher in die warme und weiche oder in die helle und brillante Richtung abgestimmt wird. Wer etwa den brillanten und durchsetzungsfähigen Klavierklang mag, sollte zu Yamaha greifen. Casio bevorzugt den glockenhellen Klang und Roland und Kawai setzen eher auf das Ideal des warmen und abgerundeten Klangs. Bei vielen Pianos ist aber auch noch eine nachträgliche Korrektur des Klanges möglich, etwa durch Wahl der Anschlagdynamik oder einen Brillanz-Regler. Auch spielt die Aufstellung des Pianos im Raum und die Raumakustik eine nicht unerhebliche Rolle für den Klang, der dann beim Spieler ankommt. Bei vielen aktuellen Modellen kann der Klang auch schon mit Apps angepasst werden. Die Steuerung findet direkt auf dem Smartphone oder Tablet statt.
Das richtige Sampling für jede Stilrichtung
Wem dann der akustische Klavierklang auf Dauer zu langweilig wird, der kann auch zu anderen synthetisierten Sounds greifen. Für die klassische Musik bietet sich zum Beispiel das Cembalo, die Orgel oder die Streichersounds an. Für moderne Stilrichtungen sind groovige E-Piano Sounds und coole Synth Pads eingebaut. Einfach mal drauflos experimentieren! Oft können diese Klänge auch miteinander kombiniert und übereinander gelegt werden.
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