Klavier lernen kann eine aufregende und lohnende Reise sein. Doch wie fängst du am besten an, Klavier zu spielen?
Egal, ob du schon immer von Beethovens Klavierkonzerten geträumt hast oder einfach nur ein neues Hobby suchst, in unserem Ratgeber findest du die besten Tipps, wie du am besten ins Klavier spielen einsteigst.
So findest du das richtige Instrument
Bevor du überhaupt mit dem Klavierspielen beginnen kannst, benötigst du natürlich ein Klavier oder ein Keyboard. Hier hast du die Auswahl unter verschiedenen Optionen:
Akustisches Klavier | Authentischer Klang
Ein Klavier ist eine großartige Wahl, wenn du den authentischen Klang eines akustischen Instrumentes erleben möchtest. Dafür musst allerdings auch einige Nachteile in Kauf nehmen. Ein akustisches Klavier ist teuer und laut und muss außerdem regelmäßig gestimmt werden.
E-Piano | Kostengünstig und flexibel
Ein E-Piano ist eine kostengünstige Alternative zum akustischen Klavier. Moderne E-Pianos sind mit einer Vielzahl von Klängen ausgestattet. Mit einer gewichteten Hammertastatur bieten sie das Spielgefühl eines herkömmlichen Klaviers. Außerdem kannst du an einem Digitalpiano auch mit Kopfhörern spielen – ohne deine Familie oder Nachbarn zu stören.
Keyboard | Für den ersten Einstieg
Ein Keyboard für Anfänger ist preiswert und lässt sich auch gut als Einstiegs-Instrument einsetzen. Allerdings bieten Keyboards normalerweise weniger Tasten und klingen nicht so voll wie ein gut ausgestattetes Digitalpiano.
Entscheidungshilfe
Wähle das Instrument, das am besten zu deinen Bedürfnissen und deinem Budget passt. Denke daran, dass du mit einem akustischen Klavier eine langfristige Investition eingehst. Mit einem preiswerten E-Piano für Einsteiger oder einem Keyboard findest du dagegen einen günstigeren Einstieg.
Klavier lernen: Arbeite an der richtigen Technik
Die richtige Klaviertechnik ist entscheidend, um einen schönen Klang zu entwickeln. Sie hilft aber auch, Verletzungen zu vermeiden. Hier sind einige grundlegende Tipps zur Technik:
Sitzposition
Um das Klavierspiel zu erlernen, ist eine lockere Haltung wichtig. Am besten sitzt Du auf einem festen Hocker oder Stuhl. Achte darauf, dass du aufrecht sitzt.
Handposition
Lege deine Hände entspannt auf die Tasten. Platziere dazu deine Finger auf den weißen Tasten, wobei die Finger leicht gekrümmt sind.
Während des Spielens sollten deine Ellbogen etwa auf der Höhe der Tastatur bleiben.
Fingerunabhängigkeit
Drücke jetzt die Tasten, ohne übermäßig viel Kraft zu verwenden. Übe zuerst das Spielen von Tonleitern und einfachen Melodien, um deine Fingerfertigkeit zu verbessern.
Arbeite daran, dass deine Finger sich möglichst unabhängig voneinander bewegen. Das ist später wichtig, um anspruchsvolle Melodien und Akkorde spielen zu können.
Dynamik
Übe, die Lautstärke deiner Melodien zu variieren, um Gefühl und Ausdruck in deine Musik zu bringen.
Klavier lernen – So ist die Tastatur aufgebaut
Bevor du dich an die Tasten setzt, ist es wichtig, den Aufbau der Tastatur zu verstehen. Ein Klavier besteht aus einer Vielzahl von Tasten und jede erzeugt einen Ton, wenn du sie drückst.
So sind die Tasten angeordnet
Die Tasten des Pianos sind in Gruppen angeordnet, die als Oktaven bezeichnet werden.
Dabei umfasst eine Oktave jeweils 12 Tasten: Sieben weiße und fünf schwarze Tasten.
Weiße Tasten
Die sieben weißen Tasten heißen C, D, E, F, G, A, H. Sie werden auch als Stammtöne bezeichnet.
Zwischen den weißen Tasten liegen die schwarzen Tasten, die in ein Muster eingeteilt sind. Auf eine Gruppe von zwei schwarzen Tasten folgt anschließend immer eine 3-er Gruppe.
Dieses Muster wiederholt sich über die ganze Klaviatur.
Schwarze Tasten
Die fünf schwarzen Tasten zwischen den weißen Tasten werden auch als Halbtöne bezeichnet.
Die schwarzen Tasten sind beim Klavier lernen genauso wichtig wie die weißen, weil sie in vielen Songs und Keyboardstücken vorkommen.
Die fünf schwarzen Tasten tragen jeweils zwei Namen, weil sie entweder mit einem Kreuz-Vorzeichen (♯) oder mit einem B-Vorzeichen (♭) gebildet werden können.
- Mit Kreuz-Vorzeichen heißen sie: Cis, Dis, Fis, Gis und Ais
- Mit B-Vorzeichen heißen sie: Des, Es, Ges, As und B.
Klavier spielen – mit und ohne Noten
Fang am besten mit Songs an, die dir gefallen, das motiviert am meisten. Beginne mit einfachen Stücken, die nur wenige Tasten erfordern, und arbeite dich allmählich zu längeren Songs vor.
Einfache Klavierstücke kannst du bestimmt auch ohne Noten spielen, indem du die Stücke nach Gehör nachspielst. Sobald du aber anspruchsvollere Songs lernen möchtest, wirst du schnell merken, dass du dann an Grenzen stößt.
Musik wird in Noten geschrieben. Wenn du Klavier lernen willst ist es also vorteilhaft, wenn du Noten lesen kannst. Noten sind die Anleitung zum Lernen eines Stücks. Wenn du vorhast, möglichst viele Stücke schnell zu lernen, ist das ohne Noten nicht möglich.
Beginne also am besten gleich zu Anfang damit. Denn früher oder später wirst Du nicht darum herum kommen, die Noten zu lernen.
Klaviernoten lesen und verstehen
Um Klavier zu spielen, ist es hilfreich, Noten lesen zu können. Noten sind die “Sprache” der Musik und ermöglichen es dir, Stücke zu interpretieren und zu spielen.
Wenn Du jeden Tag das Noten lesen übst, verstehst Du den Aufbau des Notensystems in wenigen Tagen. Entsprechend schnell findest dich dann auch auf den Tasten zurecht.
Du musst nicht gleich ein Notenexperte werden, um anzufangen. Starte mit einfachen Noten, zum Beispiel den Noten aus C-Dur und arbeite dich von dort aus vor.
Mit etwas Übung wirst du aber besser und dein Notenlesen wird immer flüssiger. Außerdem gibt es auch sehr nützliche Lehrbücher und andere Hilfsmittel, die dir das Lesen der Noten leichter machen.
Noten-Aufkleber für Klavier, E-Piano und Keyboard
Aller Anfang ist schwer – das gilt auch für das Noten lernen. Leichter wird es durch gute und erprobte Hilfsmittel, die dir beim Klavier lernen helfen können.
Noten-Sticker sind ideal für Einsteiger. Sie werden einfach auf die Tastatur geklebt. Beim Klavier lernen weißt du dann immer, wo du den gesuchten Ton auf der Klaviatur findest. So lernst du schneller die Namen der Tasten kennen und welche Noten zu den einzelnen Tasten gehören.
Wenn du die Noten-Aufkleber später nicht mehr benötigst, kannst du sie problemlos und ohne Rückstände wieder von den Tasten abziehen.
Bei der Auswahl der Notenaufkleber für dein Piano solltest du darauf achten, dass du dir die richtigen Sticker aussuchst. Im Angebot sind zwei verschiedene Versionen:
- Die von uns empfohlenen Sticker sind speziell für deutsche Notensystem entwickelt worden. Das deutsche Notensystem und die deutsche Dur-Tonleiter verwenden die Bezeichnungen C, D, E, F, G, A, H, C.
- Es werden aber auch Notenaufkleber für das internationale Notensystem angeboten. Es wird zum Beispiel in allen englischsprachigen Ländern angewendet. Dort heißen die Töne der Dur-Tonleiter C, D, E, F, G, A, B, C.
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Tastenschablone “Klaviatur mit Herz”
Eine ideale Lernhilfe ist aber auch die Tastenschablone “Klaviatur mit Herz”. Die Schablone wird ohne Montage hinter die schwarzen Tasten gestellt. Sie kennzeichnet die Noten der wichtigsten 4 Oktaven in der Mitte des Pianos. Sie ist somit für alle Instrumente mit 88, 76, 61 oder 49 Tasten geeignet.
Das gefällt uns besonders an dieser Tastenschablone für Klavier:
- Die Tasten sind groß und deutlich lesbar mit den Noten des deutschen Notensystems beschriftet: C, D, E, F, G, A, H, C. Auch die Namen der Oktavlagen sind eingetragen.
- Die Noten sind besonders groß und übersichtlich in den Notenlinien eingetragen und können so sicher erkannt werden.
- Auch die schwarzen Tasten sind mit den korrekten Namen des deutschen Notensystems beschriftet, sowohl mit B-Vorzeichen, als auch mit Kreuz-Vorzeichen.
Diese Lernhilfe ist gut geeignet für Kinder, Erwachsene und Wiedereinsteiger und wird auch an Musikschulen und begleitend zum Keyboardunterricht gerne eingesetzt.
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Klavier: So werden Noten notiert
Für das Klavier spielen lernen ist es hilfreich, wenn du dir einige grundlegende Kenntnisse in Musiktheorie aneignest.
Musiktheorie hilft dir zu verstehen, wie Musik aufgebaut ist und was es mit Noten, Rhythmus und Akkorden auf sich hat. funktionieren.
Zuerst zeige ich dir, wie man Noten auf dem Notenblatt liest. Das ist entscheidend, um Musikstücke spielen zu können.
Violinschlüssel und Bass-Schlüssel
Noten für das Klavier werden mit zwei Notenschlüsseln notiert, sie heißen Violinschlüssel und Bass-Schlüssel.
- Die Noten der rechten Hand werden im Violinschlüssel notiert. In diesem Schlüssel steht meistens die Melodie.
- Die Noten der linken Hand dagegen findest du im Bass-Schlüssel. Hier spielst du oft Akkorde und andere Begleitungen.
Jeder Schlüssel steht in einem Notensystem von 5 Notenlinien, in das die Noten hineingeschrieben werden.
Die Noten werden entweder auf die Notenlinie oder in den Zwischenraum zwischen zwei Linien geschrieben. Für besonders hohe oder tiefe Noten können auch noch Hilfslinien oben oder unten eingefügt werden.
Beim Spielen der Akkorde können dir die Buchstaben, die bei vielen Stücken direkt über der Melodie stehen, sehr helfen. Sie dienen der Notation der Begleitakkorde in Kurzform.
TIPP: Geh erst mal den einfachen Weg. Lerne zuerst die Noten des Violinschlüssels. Sobald du die Melodie gut spielen kannst, lernst du die Akkorde und die Begleitfiguren der linken Hand und spielst dann das Stück mit beiden Händen zusammen.
Akkorde und Tonleitern auf dem Klavier spielen
Wenn du dich jeden Tag einige Minuten mit dem Spielen von Tonleitern beschäftigst, wirst du schnell Fortschritte in deinem Klavierspiel bemerken.
Eine C-Dur Tonleiter spielen
Wie alle Dur-Tonleitern besteht auch die C-Dur Tonleiter aus acht Tönen. Sie beginnt und endet mit C, dem Ton, der ihr auch den Namen gibt.
Sie ist wichtigste Tonleiter und als Anfänger solltest du sie als erstes lernen. Du beginnst du dazu auf der Taste C. Anschließend spielst du alle weißen Tasten, bis du auf dem nächsthöheren C ankommst. Diese Töne gehören dazu:
- C-Dur Tonleiter: C, D, E, F, G, A, H, C
Mehr dazu: Tonleitern auf dem Klavier spielen
Einen C-Dur Akkord spielen
Die einfachste Form eines Akkordes ist ein Dreiklang. Die drei Töne dafür entnimmst du aus der eben gelernten Tonleiter.
Um einen C-Dur Dreiklang zu bilden, spielst du die drei Töne C, E und G gleichzeitig.
Es gibt viele Arten von Akkorden, aber am häufigsten kommen die Dur- und Moll-Akkorde vor.
Dur-Akkorde und Moll-Akkorde klingen unterschiedlich. Ein Dur-Akkord klingt hell und fröhlich, ein Moll-Akkord dagegen dunkel und traurig.
Einen A-Moll Akkord spielen
Der A-Moll Dreiklang besteht aus den drei gleichzeitig gespielten Tönen A, C und E.
Akkorde sind wichtig, um Songs zu begleiten oder zu komponieren. Du solltest sie deshalb genau so oft üben wie die Tonleitern.
- Mehr dazu: Die sieben wichtigsten Klavier-Akkorde
Notenwerte: So lange dauern die einzelnen Noten
Du solltest auch verstehen, wie Rhythmus in der Musik funktioniert. Dazu gehört, dass du verstehst, welche Notenwerte es gibt und wie du sie auszählst.
Die Tonlänge wird in der Musik durch unterschiedliche Notenwerte ausgedrückt.
- Eine ganze Note wird 4 Schläge ausgehalten. Das können die Schläge eines Metronoms sein oder von dir ausgezählte Schläge. Bei “1” schlägst du die Taste an und zählst bis “4”. Dann hast du eine ganze Note für die Dauer von 4 Schlägen ausgehalten.
- Die punktierte halbe Note ist 3 Schläge lang. Sie sieht aus wie eine halbe Note, hat aber zusätzlich noch einen Punkt rechts neben der Note. Durch diesen Verlängerungspunkt wird die Note um die Hälfte ihres Wertes verlängert (2 +1 Schläge).
- Die halbe Note dauert 2 Schläge. Auch hier empfiehlt es sich, die Schläge mitzuzählen oder das Metronom zu verwenden. Bei “1” wird angeschlagen und bei “2” ausgehalten.
- Die Viertelnote ist genau einen Grundschlag lang. Hier fallen also Metronom-Schlag und Anschlag zusammen. Bei jedem Schlag wird eine Note angeschlagen.
- Bei einer Achtelnote dauert die Note nur einen halben Schlag, sie ist also nur halb so lang wie eine Viertelnote. Wenn du mit dem Metronom zusammenspielst, trifft eine Note genau mit dem Schlag des Metronoms zusammen, die andere wird genau in die Mitte zwischen den Schlägen gespielt.
Mehr dazu: Noten lesen lernen