Ein guter Fingersatz ist für das Klavier lernen wichtig, denn nur so spielst du deine Klavierstücke sicher und komfortabel.
Eine nützliche Orientierung sind dabei die Standard-Fingersätze, die bei vielen Musikstücken vorgeschlagen werden.
Wichtig ist aber auch, dass du lernst den Fingersatz flexibel anzupassen. Hier stelle ich dir die fünf wichtigsten Tipps vor, wie du schnell den besten Fingersatz für dich findest.
Fingersatz am Klavier: Das sind die Grundlagen
Weißt du bereits, wie der Fingersatz angegeben wird?
Für den Fingersatz am Klavier verwendet man die Zahlen von 1 bis 5.
Jedem Finger ist dabei eine Zahl zugeordnet:
- 1: für den Daumen
- 2: für den Zeigefinger
- 3: für den Mittelfinger
- 4: für Ringfinger
- 5: für den kleinen Finger
Diese Zahlen gelten sowohl für die linke als auch die rechte Hand. Der Daumen bekommt also immer die 1 und dann werden die Finger nach außen gezählt.
Am besten prägst du dir diese Bezeichnungen gleich ein, denn sie wird von allen Klavierspielern weltweit verwendet. Alle Songs und Klavierstücke sind also entsprechend gekennzeichnet.
Mit dem richtigen Fingersatz Klavier spielen: Die fünf wichtigsten Tipps
Du willst lernen, wie man schnell und flüssig Klavier spielt?
Dafür ist ein guter Fingersatz entscheidend.
Denn nur mit dem richtigen Fingersatz eignest du dir eine effiziente und komfortable Spieltechnik an.
Hier stelle ich dir fünf Tipps vor, wie du schnell den besten Fingersatz für dich findest:
Tipp 1: Starte mit Standard-Fingersätzen
Viele Klavierstücke haben bereits empfohlene Fingersätze. Diese wurde entweder von Klavierlehrern oder Pianisten festgelegt. Du kannst also von deren Erfahrung profitieren, denn meist gibt es einen guten Grund, warum ein Fingersatz gerade so und nicht anders festgelegt wurde.
Benutze diesen Standard-Fingersatz als guten Ausgangspunkt, weil du so leichter fließende Bewegungen und optimale Übergänge lernst. Ich zeige dir das an diesem Beispiel:
Beim abgebildeten Stück „Oh When The Saints“ wird ein Fingersatz verwendet, bei dem beide Hände in einer Fünf-Finger-Position bleiben. Sie heißt so, weil die Finger nebeneinander auf der Tastatur liegen. Wenn du diesen Fingersatz benutzt, musst du die Hände also während des ganzen Stückes nicht bewegen.
In diesem Beispiel sind nur die wichtigsten Fingersätze notiert, alle anderen lassen sich aber leicht ableiten. Viele Anfänger beginnen damit, dass sie jede einzelne Note erstmal beschriften. Ob du das auch so handhaben willst, bleibt dir überlassen.
Tipp 2: Minimiere Hand- und Fingerbewegungen
Ein guter Fingersatz am Klavier macht es möglich, dass du die Handposition möglichst wenig ändern musst. Es werden also alle übermäßigen Fingerbewegungen vermieden.
Der Vorteil von dieser Methode ist klar: Je weniger du deine Hände und Finger bewegst, umso weniger wirst du dich auch verspielen. Denn die meisten Fehler beim Klavier spielen entstehen dadurch, dass du dich vergreifst und die Finger falsch hinlegst.
Das Ziel ist es also, so flüssig und entspannt zu spielen wie im nächsten Beispiel:
Bei dieser Version von „Scarborough Fair“ wechselt die rechte Hand zwischen zwei Positionen. Du wechselst an der Stelle, an der sich die Pause befindet und hast Gelegenheit einen kurzen Blick auf die Hand zu werfen und den Wechsel der Position zu kontrollieren.
Die linke Hand wechselt nur um eine Taste nach oben oder unten. Das kannst du also leicht greifen, wenn du langsam über die Tasten gleitest.
Tipp 3: Übe langsam und bewusst
Wenn du neue Fingersätze lernst, ist es hilfreich erst einmal langsam zu spielen. Dadurch kannst du dich besser auf die Bewegungen und die Übergänge zwischen den Fingern konzentrieren. So baust du dein Muskelgedächtnis auf und das hilft dir, den Fingersatz schneller zu automatisieren.
Bei der Melodie von Greensleeves wird die rechte Hand ziemlich frei auf die Tasten gelegt. Zusätzlich muss auch noch der kleine Finger auf einer schwarzen Taste platziert werden.
Schau dir dazu das nächste Beispiel an:
Hier ist es auf jeden Fall hilfreich, wenn du dieses Klavierstück erst einmal Hand für Hand einübst. Das ist ohnehin eine der wichtigsten Techniken, um beim Klavier spielen schnell Fortschritte zu machen.
Die rechte Hand spielt hier in einer gespreizten Lage und wird auch noch hin- und hergeschoben. Da solltest du doch schon einige Griffsicherheit haben, bevor du sie dann mit der linken Hand zusammenfügst.
Die linke Hand greift Akkorde und bewegt sich langsam, Stufe für Stufe abwärts. Auch hier lohnt es sich, das zuerst einzeln einzustudieren.
Tipp 4: Berücksichtige deine Handgröße und Fingerlänge
Nicht jeder Fingersatz, der für einen Klavierspieler funktioniert, wird auch für dich passend sein. Wenn du also merkst, dass du einen vorgeschlagenen Fingersatz nur schwer umsetzen kannst, dann experimentiere mit anderen Möglichkeiten.
Der beste Fingersatz ist immer derjenige, der für deine Handgröße und Fingerlänge am bequemsten ist. Das kannst du gleich an einem weltbekannten Klavierstück ausprobieren:
Bei „Für Elise“ werden an verschiedenen Stellen die Hände so weit gespannt, dass sie eine Oktave greifen können. Mit kleinen Händen kann das schwierig sein und vielleicht erst mit einiger Übung zu erreichen.
Hier lohnt es sich also auszuprobieren, ob du noch einen anderen Fingersatz finden kannst, der für dich besser funktioniert.
Tipp 5: Sei flexibel und passe dich an
Manchmal funktioniert ein Fingersatz in der Theorie gut, aber in der Praxis nicht so sehr.
Und darum kommt zum Schluss der wichtigste Tipp überhaupt: Scheue dich nicht, Fingersätze anzupassen oder zu ändern, wenn sie sich beim Spielen nicht richtig anfühlen. Denn Flexibilität ist der Schlüssel zu einer effektiven Klaviertechnik.
Denk also immer daran, dass es oft mehrere „richtige“ Fingersätze für ein bestimmtes Stück gibt. Das Wichtigste ist, einen Fingersatz zu finden, der für dich persönlich am besten funktioniert.
Klaviernoten für Anfänger mit Fingersatz
Ein sehr empfehlenswerter Sammelband ist das kürzlich erschienene Buch “Die schönsten Klaviernoten für Anfänger”. Aus ihm stammen auch alle oben vorgestellten Klavierstücke.
Er bietet eine abwechslungsreiche Sammlung von 60 der bekanntesten und schönsten Klavierstücke in professionellen Arrangements.
Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich dabei ganz langsam in kleinen Schritten – dadurch ist ein echter Lernerfolg mit Spielspaß garantiert.
Auch der sorgfältige Fingersatz und die kostenlosen Audio-Dateien sind perfekt für Anfänger am Klavier abgestimmt.
Der Band bietet eine musikalische Reise durch verschiedene Genres, darunter Kinder- und Volkslieder, klassische Stücke und Weihnachtslieder.
Zu den Highlights gehören Stücke wie „Für Elise“, „Eine kleine Nachtmusik“, „Freude schöner Götterfunken“, „Jingle Bells“, „Bruder Jakob“, „Happy Birthday“ und „An der schönen blauen Donau“.
Fazit: Dieser Sammelband ist perfekt für Anfänger, weil er eine Vielzahl attraktiver und leicht spielbarer Klavierstücke enthält. Das bringt viel Spaß beim Lernen. Zusätzliche Motivation bieten zudem die enthaltenen, hilfreichen Lehrmaterialien.
- Mehr dazu: Die besten Klaviernoten für Anfänger
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